Text von Thomas ist gruen
Text von Katrin ist schwarz
Wir sitzen im Flieger! Es geht tatsaechlich los. Unser grosses Theorie-Projekt wird Wirklichkeit. Wir haben nun auch ein paar echt heftige Tage hinter uns.
Der Freitag war der schlimmste. Die grosse Abschiedsrunde begann. Das Schlimste kam zuerst: der Abschied von meinen Eltern und von Oma. Es war echt traurig, so sehr wir uns auch auf unser Abenteuer freuen. Es ist halt so: man kann nicht alles auf einmal haben. Wir haben vor unserer Abreise noch besonders viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Ich dachte, man kann eine gemeinsame Zeit irgendwie „vorleben”. Ich glaube jetzt, dass das genauso wenig wie vorschlafen funktioniert. Es war eher so, dass wir uns aneinander noch mehr gewoehnt haben und die Trennung dadurch noch etwas schwerer wurde.
Ich bin gespannt, wie sehr und wie schnell man sich von dieser Naehe wieder entwoehnen kann. Die Abschiede, die wir jetzt nehmen, erinnern mich irgendwie an meinen Aufbruch zum Studium, damals verliess man auch eine Menge Vertrautes und ging ins Unbekannte. Ich bin mir sicher, dass uns unsere Reise weiterbringen wird und ein grosser Aufbruch sein wird.
Was ist ein Jahr? Ich habe keine Ahnung. Wenn ich mir diesen Begriff in den Zusammenhang mit dem Wiedersehen der Familie bringe, wird mir schlecht. Es kommt mir wie etwas Gigantisches und Unfassbares vor. Deshalb versuche ich, mir die Zeit in verschiedene Stuecke zu teilen. Jetzt ist Kanada dran, das sind so ca. 3 Monate. Das ist schon lang! Danach teile ich weiter ein. Erst einmal freue ich mich auf dieses Land!!
Der Abschied ging dann am Freitag auch noch weiter. Am Nachmittag wurden wir in der Firma verabschiedet. Ich mit verheulten Augen, weil ich nach der Abreise von meinen Eltern erst mal diverse Kilometer Fahrt weiterheulen musste….Gott sei Dank war es aber ganz lustig und locker. Danach kamen noch zwei Tage Berlin und Potsdam mit Abschiedsbesuchen bei meinem Onkel und der Familie von Thomas' Bruder. Da wir diese sowieso nicht so oft sehen, war es wenigstens nicht sentimental, sondern einfach nur schoen, sich noch einmal zu treffen. Wir wurden allerdings immer unruhiger, es musste nun wirklich mal losgehen! Und nach einem lustigen Abschied am Flughafen, zu dem nur Leute kamen, die wir ewig nicht gesehen haben (auch dafuer ist so ein Jahr gut!), sitzen wir nun endlich im Flugzeug!