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Text von Thomas ist gruen

Text von Katrin ist schwarz

Ort [Toronto - Toronto] Datum [10.05.06-13.05.06] Reisetag [3 - 6] Temp. [ca.17]
4. Autos, Versicherungen, Fuehrerschein und Kultur

Die letzten tage standen ganz im zeichen der autobeschaffung. anfangs war es ganz lustig, doch dann zog es sich hin.

Die alternative zum leihwagen ist ja das eigene auto, aber das ist sehr tricky. Wir sind rumgezogen und haben neben all den geilen 4x4-pick ups auch zwei annehmbare (bezahlbare) modelle gefunden, einen pontiac grand am und einen chrysler intrepid.

Die verkaeufer waren sehr speziell, es war ziemlich lustig, ihre sprueche anzuhoeren. Auf jeden fall muss man ne menge smalltalk ueber sich ergehen lassen. Also kaufen haetten wir schon koennen, die probefahrten wurden auch schon absolviert, aber jetzt kommt das naechste ueble detail: die haftpflichtversicherung.

Dieses wort darf das naechste vierteljahr nicht mehr gesagt werden, es hat uns fast 4 tage beschaeftigt. Es ist so gut wie unmoeglich, fuer ein auto, das man nur 3 monate fahren will, eine versicherung zu bekommen. Ich habe so ca. 10 agenturen angerufen (= gratis englischkurs!) und 15 absagen bekommen… Vorraussetzung fuer eine versicherung ist erst mal ein kanadischer fuehrerschein, dann eine feste kanadische adresse und wenn es geht, noch 3 bis 4 indianer als vorfahren.

Unsere polnischen freunde haben auch ihr bestes gegeben, aber auch sie kamen gegen die versicherungsaffen nicht an. Zu guter letzt half uns dann das gute deutsche google, welches uns auf ein reiseforum brachte zu leuten mit genau dem gleichen problem und einer entsprechenden loesung: eine versicherung in holland (!) hat sich auf die versicherung von so leuten wie uns spezialisiert. Jetzt haben wir alles per mail hingeschickt und warten auf eine antwort, ob wir akzeptiert werden. Das wird nichts vor dienstag naechster woche.

Wir haben unseren leihwagen erst mal verlaengert und warten jetzt ab. In unserer restlichen, knappen freizeit haben wir die stadt erkundet. Toronto ist voller kontraste: neben dem wolkenkratzer bankenviertel gibt es viele strassen, die in ihrer architektur unheimlich an staedte aus einem western erinnern. Nur zweistoeckige gebaeude und streng eingeteilt in z.b. japanische, koreanische, chinesische oder portugiesische viertel. Entlang der durchfahrtsstrasse befinden sich geschaefte und restaurants und in den nebenstrassen wird gewohnt.

Am mittwoch waren wir auf besonderen wunsch von tom downtown im eaton centre, der groessten shopping mall torontos. Leider haben wir unsere walkie-talkies vergessen (die uns zum wiederfinden in der wildnis geschenkt wurden, aber ich finde, sie sind extrem gut geeignet, sich bei verschiedenen interessen in shopping malls zu trennen und wiederzufinden!), so dass nur das allernoetigste erledigt wurde (klamotten kaufen fiel aus): ich habe mir eine prepaid telefonkarte gekauft.

Hurra, ich kann mein handy (welches hier cellphone heisst) wieder benutzen! Tom hat es aufgegeben, mich von meiner macke zu heilen, nachdem ich ihm kurz aufgezaehlt habe, welches computerequipment er so kauft und doch jeder sein hobby braucht… ich bin jedenfalls gluecklich und rufe jetzt mit folgendem system an: erst mal telefoniere ich vom handy mit meiner prepaidkarte (=15 cent pro minute) und dann waehle ich die oversea-verbindung mit meiner oversea-spezial-pin nummer, welche noch mal ca. 4 cent pro minute kostet. Das ganze in kanadischen dollars (also noch mal durch ca. 1,4 teilen) und ich bin fuer 13,5 eurocent pro minute nach deutschland unterwegs. Ist doch irre, oder? Man braucht nur nerven beim intippen saemtlicher nummern.

Am donnerstag bestand nach der fortsetzung der versicherungsschlacht unser highlight im besuch des torontoer zoos. Dieser befindet sich am oestlichen stadtrand, wir wohnen westlich. Ergo dauerte es fast eine stunde, bis wir dort ankamen. Eine sehr schoene anlage und kaum waren wir da, wurde das wetter auch super. Die attraktion war ein orang utan baby, das am 18. januar geboren wurde. Es sass mit seiner mama ganz vorn an der scheibe und war superniedlich. Es sah aus wie ein zwergen-opa (keine zaehne und ganz faltig) und hatte einen roten punk haarschnitt. Wir haben auch elefanten, loewen usw. bestaunt und freuten uns, dass wir diese bald in freier wildbahn sehen werden.

Da wir in kanada sind, haben wir auch noch grizzlys und mooses (elche) angeschaut. Insbesondere bei den grizzlys hoffen wir, dass wir diese NICHT in freier wildbahn sehen werden… zurueck ging es im feierabendverkehr auf sage und schreibe 20 spurigen autobahnen!!! Ich habe geschwitzt beim spurenwechseln!! Gott sei dank gab es zwischendurch kleinere staus zum erholen.

Heute am freitag waren wir mal kulturell ambitioniert: wir waren in „kleinburg”, das soll ein deutschgepraegter vorort torontos ein. Wir haben vergeblich nach irgendetwas deutschem gesucht und gingen dann in die Mc Michaels Galerie. Das ist eine schoene austellung von kanadischen kuenstlern, auch von indianern und innuits. Ich hatte ganz vergessen, dass die eskimos ja auch einen bedeutenden teil der bevoelkerung ausmachen, meistens denkt man bei den ureinwohnern ja nur an die indianer. Wir haben uns einen schoenen kunstdruck gekauft und hoffen, ihn heil durchzubringen.

Am nachmittag besuchten wir mal wieder eine shopping mall, nachdem unser versuch, schwimmen zu gehen auf grund eines schuelerwettkampfes ausfiel. Diesmal wurde eine externe tastatur erstanden, damit ich mit meiner exessiven schreibweise (die leute im buero koennen ein lied davon singen…) die notebook tastatur nicht zerkloppe.

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