Text von Thomas ist gruen
Text von Katrin ist schwarz
Wer soll Olaf sein? Ihr erinnert Euch vielleicht noch an unseren Bericht vom Outdoor Store in Toronto - Hier haben wir unser Reisezelt erworben und es Olaf getauft. Nachdem wir es fast 9 Wochen mit uns herumgefahren haben, schien es an der Zeit fuer die ersten Campingplatzabenteuer.
Unser Zeltabenteuer in Banff endete zunaechst gleich mal im allerersten Hotel, wir wollten nur mal den Preis checken und so landeten wir bequemen Leute in einer komfortablen Lodge. Aber das Wetter war herrlich, und nach 2 Naechten im Hotel wollten wir nun wirklich endlich loszelten. Kaum hatten wir am dritten Tag das Zelt aufgebaut (Camping ist hier uebrigens ueberhaupt nicht billig, es kostet 32 CDN pro Nacht) und uns ueber den Ausblick auf den Two Jack Lake gefreut, begann es sich auch schon zu bewoelken... Die Nacht regnete es dann praktisch durch, inkl. Blitz und Donner, und wir freuten uns darueber, dass das nagelneue Zelt prima dicht hielt. Dafuer versagten die Batterien unserer Lampe schon gegen 21.30 Uhr, so dass wir notgedrungen mit den Huehnern schlafen gingen, vom stetigen Regengetroeppel in den Schlaf geschaukelt.
Auch die zweite Nacht begann mit ein paar Regenschauern, aber das ganze nimmt ein Happy End. Nun sitze ich hier mit dem Notebook an unserem Tisch (mit zugehoerigen Feuerplatz), die Sonne scheint mir ins Gesicht und die Wolken haben sich verkruemelt. Eigentlich sehe ich auch nicht mehr wirklich, was auf dem Bildschirm los ist, da es viel zu hell ist …
Das schoene Wetter der Vortage nutzte ich noch zu einem (laut Katrin etwas verrueckten) Morgenausflug (ich glaube sie hat Recht). Verrueckt, weil es um 04:30 hoch auf den Berg ging. Ich wollte gerne ein paar schoene Fotos machen und ausserdem muss man auf den Berg, bevor der erste Hahn kraeht. Der Berg selber war eigentlich nur ein halber und die Strecke ging auch: 5,6 km mit 700m Hoehenunterschied. Alter Angeber! Das war ein richtiger Klopperberg und ich fand es vor allem verrueckt, da hochzuklettern, wenn ausser ihm dort kein Mensch rumkriecht, wie auch, mitten in der Nacht! So stapfte ich also den Berg hoch. Die fotografische Freude hielt sich in Grenzen (zu wenig Wolken, deshalb war der Sonnenaufgang unspektakulaer). Dafuer hatte ich (und um diese Zeit natuerlich nur ich) einen wunderbaren Blick auf das Tal des Bow River und die umgebenden Berge.
Die Schlechtwetterzeit verbrachten wir in Banff. Ich konnte mal wieder gluecklich von einem T-Shirt Laden zum naechsten pilgern und ergatterte ein paar schoene Teile (wenn auch budget- und platzmaessig begrenzt). Regentage sind Museumstage, also besuchten wir die Whyte-Galerie und das -Museum. Familie Whyte waren Ortskuenstler und -foerderer und haben sich erst mal selbst ein Museum gesetzt.
Dann machten wir noch einen Abstecher zu dem Ort an dem alles begann. Die Cave and Basin Historical Site ist die Keimzelle des Banff National Parks. 1883 wurden hier von drei Abenteurern heisse Quellen mit hohem Schwefelgehalt (es stinkt!) entdeckt. Schnell versuchten sie, sich die Rechte an diesen Quellen zu sichern und begannen, eine Art Badebetrieb zu installieren. 1885 griff dann der Staat ein und es wurde der Nationalpark gegruendet. Damit ist dieser Park der erste Kanadas und zusammen mit dem Jasper Nationalpark und zwei weiteren Parks bildet er das groesste Nationalparkgebiet der Welt (52.000 qkm, das ist so gross wie die halbe DDR!). Ausserdem ist der Park auch noch Weltkulturerbe. Wer bei all dem nicht vor Ehrfurcht vergeht, ist selber Schuld.
Unsere Fernosternaehrung, die wir nach einer Sushieinlage (unterbrochen von ziemlich guter Griechenlandspeisung) mit einem koeranischen Barbeque (sehr lecker, ausser uns waren da nur Japaner, welche hier gefuehlt 50% der Besucher stellen) toppten, unterbrachen wir mit einem kanadischen Restaurant, in dem wir allerdings wegen des gewitterbedingten Stromausfalls erstmal 1 Stunde auf das Essen warten mussten. Um unsere Zeltlampe zu schonen, spielten wir noch ein paar Runden Darts in einem Pub, die Tom tendenziell gewann (mehr moechte ich dazu nicht sagen). Im Augenblick unserer Ankunft am Zelt begann es natuerlich wieder zu regnen und Tom gab es auf, das Feuer zu bewundern, das trotz Regen heftig brannte.