Text von Thomas ist gruen
Text von Katrin ist schwarz
Fruehe Abfahrt in Toronto, leider im Regen. Aber auf dem kurzen Weg zu den Niagara Falls (ca. 110 km) liess dieser dann zum Glueck nach. Vorab hatten wir (also eigentlich die Reiseleitung Katrin) das Marriott Hotel mit Falls View per Internet gebucht. Mit grosser Spannung und grossen Augen standen wir in der Lobby, mit direktem Blick auf die Faelle. Man goennt sich ja sonst nichts.
Das Zimmer im elften Stock konnten wir erst um 13:30 beziehen, so machten wir uns gleich auf die Socken. In unmittelbarer Naehe zu unserem Hotel tauchte es dann auf ... das Casino, hypermodern und hypergross. Fuer die Abendunterhaltung war also schon gesorgt und im Tagesverlauf wurde mehrfach ueber den maximalen Gamblingbetrag diskutiert, mit z. T. sehr unterschiedlichen Vorstellungen.
Aber eigentlich kamen wir ja wegen der Niagara Faelle. Sie entstehen durch den Uebergang des Lake Erie (Ihr wisst schon John Maynard flog ueber den Eriesee..) und dem Lake Toronto. Es stuerzen 154 Mio Liter/m ueber die Kante der beiden Faelle (Ist das viel oder wenig? Man kann auf jeden Fall 1 Mio Badewannen pro Minute damit fuellen!). Das Wasser stuerzt 55 m in die Tiefe und unter der Wasseroberflaeche ist der Boden weitere 55 m ausgespuelt. Es gibt den langgezogenen amerikanischen Fall und den weitaus spektakulaereren hufeisenfoermigen kanadischen Teil.
Wir schossen haufenweise Fotos, von denen viele ob des teilweise trueben Wetters, der Gischt und der schieren Menge dann doch dem Loeschknopf zum Opfer vielen. Der Rest ist sehenswert. Auf einer Bootstour mit der Maid of the Mist ging es in unmittelbare Naehe der kanadischen Faelle. Die Gischt stob um uns herum und die netten Plastikmuellbeutel, die wir als Regenschutz bekamen, erfuellten leidlich ihren Zweck. Soll heissen wir waren am Ende der Tour ziemlich durchnaesst.
Dann hatten wir noch eine Horde kreischender, pupertierender, indischer Teenies (Maedchen) an Bord (Ich bin fast nie Rassist). Es kam also alles zusammen und bei jeder Welle wurde extrem geschrieen als waere tokio hotel zugestiegen. Zurueck ging es jetzt zu unserem Hotel, wo wir endlich das Zimmer beziehen konnten. Wir waren hin und weg, und wenn Ihr spaeter mal die Bilder sehr werdet Ihr unsere Begeisterung noch mehr verstehen koennen.
In einem Hotel mit einem solchen Ausblick war ich noch nie (Katrin hatte schliesslich schon Harbour View in Hongkong), die ganzen Faelle lagen uns zu Fuessen. Nach einem Nickerchen und akuten Geldbeschaffungsproblemen (VISA Karten sind hier nicht so ueblich, MasterCard waere besser) ging es dann endlich (Katrin!) ins Spielcasino. Zielsicher wurden die 25 Cent Slotmaschinen angesteuert und ab da nahm das (nicht ueberraschende) Verhaengnis seinen Lauf. Drei Stunden spaeter und 87 CDN Dollar aermer verliessen wir die Location. Katrin war trotzdem gluecklich, dass sie mal indoor rauchen durfte, das kann man sich doch mal was kosten lassen!
Uns blieb noch der Heimweg in der nebligen Nachtluft und die extrem pompoesen Queensize Betten. Natuerlich teilten wir uns eins, das andere war gut als Klamottenablage zu gebrauchen. Die Amerikaner wuerden sagen: Was fuer ein wundervoller Tag.
Am 17.5. wurden wir erstmal mit Sonne verwoehnt. Wieder ging es zu den Faellen, diesmal goennten wir uns die Behind the Falls Tour. Mit einem Fahrstuhl faehrt man bis fast auf Wasserhoehe hinunter und befindet sich in unmittelbarer Naehe der Kaskaden. Natuerlich war eine Komplettdusche inklusive. Ich hatte ein wenig Angst um unsere Kamera, aber scheinbar hat sie bisher die Wasserschlacht gut ueberstanden. Durch einen Tunnel konnte man dann noch hinter den Wasserfall gehen. Ausser einem permanenten weissen Wasservorhang hat man hier nicht soviel gesehen, dafuer spuerte man die pure Kraft des Wassers, denn alles um uns herum zitterte.
Weiter gings am Rand des Flusses zum sog. Whirpool. Von oben sieht das alles relativ harmlos aus, aber die Baumstaemme, die sich dort in den Strudeln drehten, gaben ein Gefuehl fuer die Kraefte des Wassers. Inzwischen holte uns leider das schlechte Wetter ein, und es begann zu regnen und sogar zu hageln.
Als naechstes Highlight besuchten wir den Welland Canal, der den Eriesee mit dem Ontario See verbindet. Das spannende hierbei sind die gigantischen Schleusen, die das Ueberwinden der ca. 80 Hoehenmetter auf 30 km ermoeglichen. Die Suche nach dem Kanal gestaltete sich etwas muehselig, da wir uns zum wiederholten Male in den kanadischen Entfernungen vertan haben. Aber endlich standen wir an einer der ueber 30 Schleusen und wie bestellt wurde auch gerade ein grosser Frachter geschleust.
Nun aber erstmal zurueck in die fast schon Heimat nach Toronto (korrekterweise eigentlich Mississauga, aber Toronto klingt ja viel cooler). Mississauga liegt in GTA, das heisst Greater Toronto Area. Hier geht eine Stadt in die andere ueber.