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Text von Thomas ist gruen

Text von Katrin ist schwarz

Ort [Huntsville - Sault Ste. Marie] Datum [02.06.06-03.06.06] Reisetag [26 - 27] Temp. [ca.24]
14. Auf gen Westen

Nach langen Kaempfen mit dem Internetzugang (Free wireless internet access included - Mehr war er auch nicht wert) konnten wir endlich Richtung Algonquin Nationalpark weiterfahren.Wir wollten unbedingt eine kleine Kanutour unternehmen. Bereits kurz vor dem westlichen Parkeingang fanden wir einen Outdoor store, der unter anderem auch Kanus verlieh (fuer 18 CDN (=12 EUR) ganztaegig). Auf dringendes Zureden der Verkaeuferin investierten wir dann noch in Moskitoschutzhuete (man sieht aus wie ein Imker) und ein Insektenschutzmittel, das war dann teurer als der eigentliche Ausflug.

Ziel war ein kleiner Wasserfall, den man nach ca. 1 Std. erreichte. Nach vielem Hin und Her sprangen wir dann als Nacktbader in den Auslauf des Wasserfalls und nutzten den Wasserfall als Gegenstromanlage. Das Wasser war auch ein sicherer Schutz vor den ganzen Muecken, die einen anfallartig heimsuchten, sobald man stehen blieb. Semiprofessionell bewaeltigten wir den Wiedereinstieg vom Wasser ins Kanu...Nun hatten wir endlich unser erstes Bade - und Outdoorerlebnis.

Nach 2.5 Std. gaben wir das Kanu wieder ab und fuhren noch ein kleines Stueck in den Nationalpark hinein. Um das Outdoorgewissen zu beruhigen, machten wir zu Fuss eine kleine Runde zu einem Aussichtspunkt. Hier bekamen wir dann sofort zu spueren, was die Lady im Outdoor mit diesjaehriger Mueckenplage meinte. Nach den ersten Metern wurden wir von einer Horde Muecken angefallen. Da half nur das Insektenschutzmittel und moeglichst schnelles Laufen. Die Runde selbst (zum Glueck nur 800 m lang) erwies sich als ziemlicher Flop. Der versprochene Ausblicke war auch nicht doller, als der, denn wir schon hundertfach aus dem Auto hatten.

Verschwitzt und um einige Mueckenstiche reicher ging es nun los, noch ein paar Kilometer zu fahren. Gelandet sind wir schliesslich in Espanola an noerdlichen Ufer des Lake Huron. Das Inn fuer 82 CDN war o.k. und wir genossen es ein weiteres Mal, das Privileg zu haben, ausserhalb der kanadischen Hauptsaison (die beginnt Ende Juni) unterwegs zu sein. Dies neben dem angenehmen Wechselkurs haelt unsere Urlaubskasse im Budget.

Beim Autofahren bestand meine Aufgabe in der Zubereitung des Fruehstuecks. Es ist hier kulinarisch bei weitem nicht so katastrophal, wie wir befuerchteten. Auch heute bekamen wir im Supermarkt Wurstaufschnitt von der Theke in guter Qualitaet. Mit dem Taschenmesser wurden die Bagles aufgesaebelt und die Fahrerin versorgt (zuerst wird immer der Fahrer versorgt - ist doch Ehrensache).

Heute wollten wir ein paar Kilometer hinter uns bringen. Unser Ziel ist es, Edmonton (Alberta) noch vor der anstehenden Hauptsaison zu erreichen. Hiervon trennen uns „nur”" noch ca. 3000 km, die wir nicht gerade auf den letzten Druecker erreisen wollen. Geschafft haben wir es allerdings nur bis Sault Ste Marie, das an der Verbindung des Lake Superior und dem Lake Huron liegt.

Unterwegs sind wir an einen Badestrand am Lake Huron ins kalte Nass gesprungen, nicht ohne vorher eine kleine Kleckerburg am breiten Strand gebaut zu haben (Man sieht, wir haben schon einen gewissen Zustand der Entspannung) erreicht. Zum Glueck war die Badestelle extrem seicht, denn als wir uns dem tieferen Wasser naeherten, wurde es lausekalt. Ab Huefthoehe machten wir schleunigst kehrt und planschten lieber im seichten und waermeren Wasser.

Sault Ste. Marie (wir vermuten, das der Name franzoesischen Ursprungs ist und dass „Ste” Saint bedeuten soll) ist eigentlich ein Doppelort. Die eine Haelfte liegt auf der amerikanischen Seite, die andere auf der kanadischen. Getrennt werden beide durch den Abfluss des Lake Superior in den Lake Huron. Verbunden werden beide Orte durch eine imposante Bruecke. Der Uebergang der beiden Lakes ist durch einem ziemlichen Hoehenunterschied gekennzeichnet. Deshalb gibt es auch hier wieder maechtige Schleusen fuer den Schiffsverkehr. Per Schiff sind es von hier bis zum Atlantik ca. 3200 km.

Der Ort gefiel uns so gut, dass wir gleich beschlossen hier 2 Tage zu bleiben. Einer der Hauptgruende war das Casino, das Katrin am Abend zielsicher ansteuerte. Ich selbst ging in dieser Zeit ins Kino (The da Vinci Code) und zum Glueck habe ich auch ein Gutteil gut verstanden. Tom Hanks gehoert zum Glueck zu der Kategorie Amerikaner, die man auch als Normalsterblicher ganz gut verstehen kann.

Dies war also unser allererster getrennter Abend in vier Wochen, das konnte ja nicht schaden. Das Casino war verglichen mit dem am Niagarafall zwar klein, dafuer kamen aber beim Gewinn Muenzen raus, was den Spass enorm erhoete. Ich lag sogar eine Zeitlang ordentlich im Plus, aber dann, naja, so ist es halt… Aber zum Rauchen musste ich auch hier raus, denn extra, um mich zu aergern, wurden zum 1.Juni die Antirauchergesetze verschaerft, so dass jetzt auch in Casinos das Rauchen verboten ist. Danke schoen!

Was ich aber erst vor ganz kurzem erfahren habe: Man darf ABSOLUT keinen Alkohol in der Oeffentlichkeit trinken! Auch nicht in Papier getarnt, wie es die Amis noch erlauben. Beim Erwischen zahlt man bis 5.000 CDN Strafe. Das bedeutet: Saufen drinnen, rauchen draussen. Als vergessen wir ein schoenes kaltes Bier zur Zigarette fuer die naechsten Monate oder ich tue dies illegal (was ich natuerlich weiterhin tun werde, das ist mir ja nun total zu bloed!). Man darf auch im Restaurant sein Bier nicht mit vor die Tuer nehmen, sonst verlieren die ihre Alkoholausschanklizenz. Es gibt auch viele Restaurants ohne Alkohol, die heissen dann Familienrestaurants. Ausserhalb der lizensierten Restaurants ist es ja sowieso ganz schwierig, einen Laden zu finden, der Alkohol verkauft. Ja, diese Suechte sind hier ein grosses Thema, es gibt auch viele Antiraucherkampagnen in den Medien und siehe da: es wirkt schon, ich rauche meistens nur noch 2 bis 3 Zigaretten pro Tag (wo auch?). Tom hat uebrigens vergessen (?) zu erwaehnen, dass ich ihn am Nachmittag (endlich mal!) im Minigolf haushoch geschlagen habe! Habe ich nicht vergessen, aber muesst ihr wirklich alles erfahren?

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