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Text von Thomas ist gruen

Text von Katrin ist schwarz

Ort [Perryvale - Edmonton] Datum [29.06.06-30.06.06] Reisetag [53 - 54] Temp. [ca.25]
23. The world greatest

The world greatest soccer team - Germany! Bescheidenheit ist eine Tugend, aber man wird sich ja freuen duerfen. So wie Mrs. Merkel. Wenn Deutschland Weltmeister wuerde, koennte sie mindestens zwei Jahre in Ruhe regieren. Im Fernsehen wurde aber viel lieber die neue Flamme von Kaiser Franz zwischen ihm selbst und Herrn Koehler gezeigt. Das fuehrte in dem Pub, in dem wir das Spiel sahen, zu dem Missverstaendnis, dass die Deutschen eine huebsche Kanzlerin haben.

Also es war so: Zusammen mit Irma haben wir uns auf nach Edmonton gemacht (ca. 130 km von Perryvale entfernt), um endlich einen Hauch von Weltmeisterschaftsstimmung mitzukriegen. Hier auf der Farm stossen wir ja eher auf Unverstaendnis. So hatten wir uns im Internet eine Sportsbar in Edmonton herausgesucht. Mit einer deutschen Flagge ausgeruestet (10 CDN) warteten wir ab 08:30 morgens auf unsere Jungs. Und wirklich, wir waren nicht mehr die einzigen im Fussballfieber. Der Pub war in ziemlich deutscher Hand, aber beim Tor der Argentinier gab es augenscheinlich doch noch eine ganze Reihe anderer Fans.

Um es genau zu sagen, waren wir die einzigen deutschen, der Pub liegt aber in einem sehr deutschstaemmigen Gebiet, so dass sehr viele Kanadier mit Deutschland-T-Shirts ankamen. Endlich, endlich eine Fussballparty! Und die paar Argentinier hatten ja ziemlich lange Oberwasser, mir war schon ganz schummerig.... Gott sei dank war der Schiedsrichter auf deutscher Seite!

Den Rest habt ihr alle selbst erlebt und Lehmann ist ab heute auch unser Held. (Das hundsmiserable Foto zur linken zeigt Lehmann beim Halten - Olli Kahn hat wahrscheinlich heimlich geweint - er war doch auch immer gern der Groesste). Wer haette das gedacht!!!

Am Tag davor, als Irma gegen 12:00 endlich abreisebereit war (wir sandten zwischendurch schon mal ein Stossgebet ab - wir sind ja inzwischen fast gottesglaeubig), bewegten wir uns in Richtung Edmonton. Sie ist wahrscheinlich schon sehr kanadisiert, denn Kanadier verbreiten grundsaetzlich keine Hektik. Wir haben ja schon eine gewisse Easy-Going-Urlaubsstimmung, aber die Ruhe, die hier auch die Service-Mitarbeiter ausstrahlen, bringt uns oefter an den Rand unserer Geduld. (Herzliche Gruesse an die Netto-Kassenleistung!).

Wir besichtigten das Parlamentsgebaeude Albertas. Die einstuendige Gratistour gab uns einen Einblick in die junge Geschichte der Provinz, die erst 1905 gegruendet wurde. Die Parkanlage vor dem Parlamentsgebaeude war bei dem herrlichen Sonnenschein gut besucht, weil es eine grosse Springbrunnenanlage gab, die als Planschbecken genutzt wurde. Sehr volksnah und wir fanden es eine schoene Idee.

Der naechste Programmpunkt war die West Edmonton Mall. Die wahre Kulmination der world largest Idee. Ueber den world largest Parkplatz besuchten wird die world largest Shopping Mall mit ca. 800 Geschaeften, zahllosen Restaurants und sogar einigen Hotels. Drinnen gab es dann als Dreingabe kleine und groessere Vergnuegungsparks in Disneyworld Manier. Nachdem wir unsere Deutschlandfahne erstanden hatten, stuerzten wir uns in den world largest Indoor Waterpark, natuerlich in die Mall integriert.

Die naechsten zwei Stunden vergnuegten wir uns im Badeparadies. In der Zeit schafft man es immerhin, fast alle der Rutschen einmal zu benutzen. Alleine vom Treppensteigen ist man dann irgendwann am Ende. Als besondere Mutprobe gibt es eine fast senkrechte Rutsche aus einer Hoehe von 25 m. Ich konnte Katrin zum Sturz in die Tiefe ueberreden, aber nur unter der Bedingung, dass ich nicht vor der naechsten Achterbahn kneifen darf.

Darauf freue ich mich nun schon, aber es war auch eine grosse Ueberwindung, diese Rutsche runterzujagen! Habe mehrmals flach geatmet und dreimal ueberlegt, ob ich wieder aufstehe, aber das war dann doch zu peinlich, und ich habe die Arschbacken zusammengekniffen. Nach dem Bad gingen wir schoen essen, ich allerdings sah aus wie ein explodiertes Meerschwein, weil ich meine Haarbuerste vergessen hatte. Wenigstens holte ich mir in dem ueberklimatisierten Restaurant meine erste Klimaanlagenerkaeltung. Die Leute im Buero wissen, was das bedeutet: Ich war stark leidend und kurz vorm Verrecken... Habe mich dann am naechsten Tag noch heiser und mit Tee durchs deutsche Spiel geschrien (mein Einsatz hat sich immerhin gelohnt), dann sind wir mit wehender Deutschlandfahne durch Edmonton gefahren und haben viele Glueckwunschautohupen bekommen, anschliessend konnte ich gepflegt zusammenzubrechen... (kleiner Scherz)

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