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Text von Thomas ist gruen

Text von Katrin ist schwarz

Ort [Honolulu - Kailua] Datum [05.08.06-08.08.06] Reisetag [90 - 93] Temp. [ca.27]
36. Aloha Hawaii

Jetzt sitzen wir hier ein paar tausend Kilometer entfernt von allem nennenswerten Festland und sind doch in den USA. Die Inselgruppe, die den 50. Bundesstaat der USA bildet (uebrigens erst seit 1959 - vorher waren die Inseln einfach nur von den USA annektiert) besteht aus 8 nennenswerten Inseln und ein paar hundert kleineren Inselchen. Die touristische Hauptinsel ist Oahu, vor allem wohl wegen des internationalen Flughafens in Honolulu. Der touristische Hauptort ist jedoch Waikiki, wo sich auf einer Flaeche von 2 x 1 km ein Hotelwolkenkratzer an den naechsten anschliesst. Ueber 80 Prozent aller Hawaiitouristen verlaesst die Insel Oahu ueberhaupt nicht und ca. 95 Prozent der gesamten Hotelkapazitaet draengt sich auf den 2 qkm in Waikiki.

Wir sind also im amerikanischen Mallorca gelandet, nur um festzustellen, dass Malle nicht alleine den Amerikanern gehoert, sondern die Japaner nach ihrem vergeblichen Kriegsbemuehungen durch den Angriff auf Pearl Harbour nun einfach mit ihrer Kohle die Sache klar gemacht haben. So, wie es in Mallorca gerne deutsche Speisekarten gibt, wird hier eben alles auch mal schnell auf japanisch abgedruckt. Uns soll es recht sein, Japaner sind im Durchschnitt aeusserst zierliche Menschen und so passen mehr von ihnen an den gerade mal 10 bis 15 Metern breiten Strand von Waikiki. Ich glaube, Japaner oder Amerikaner fahren hier so gerne hin, weil es in etwa wie zu Hause in einem Wohnblock in Tokio oder Los Angeles ist. Nur eben ein bisschen waermer und nicht so weit zum Meer, das man uebrigens ausser in der ersten (unbezahlbaren) Hotelreihe nicht sieht. Aber wem es gefaellt... Immerhin ist man hier nie alleine und es gibt reichlich Gelegenheit gut zu essen, viele Pubs, ein paar Discos. Eben wie Ballermann 6, nur nicht so deutsch-englisch prollig.

Gleich zur Begruessung wurde uns klar gemacht, dass wir nicht mehr im ueberfreundlichen und einfachen Kanada sind. Eigentlich wollten wir nur ein Auto bei AVIS mieten. Der erste Ansatz war auch nicht so schlecht. Wir merkten aber, das die von uns gewaehlte Versicherungsart unguenstig war und wollten diese aendern, damit begann das Theater. Obwohl wir keine 500 m mit dem Auto gefahren waren (einmal um den Flughafenparkplatz) wurden wir von einer AVIS Schlampe (sorry, sie war eine) als eine Neuanmietung betrachtet. Das heisst, das Auto wurde ersteinmal auf Schaeden inspiziert und siehe da: eine Schramme am hinteren Radkasten (sie wusste offensichtlich, wo sie hingucken muss, da kein Mensch an dieser Stelle was gesehen haette). Also sollten wir einen Unfallbericht ausfuellen. Wir haetten das Auto auch, bevor wir den Parkplatz verliessen, selbst auf Schaeden inspizieren sollen und diese 2 mm Schramme dann im Zweifelsfall melden muessen (es war uebrigens dunkel auf dem Abholparkplatz)... Dann wurde mit dem Computersystem gekaempft, der Vertrag musste jetzt komplett geschlossen werden und ein neuer Vertrag erstellt werden (nur um eine Versicherungskondition zu aendern). Die Schlampe verstrickte sich dann natuerlich in ihrer ganzen Bissigkeit zusaetzlich in den Abgruenden einer Software, die fuer solche Faelle nicht geschrieben wurde und so musste erst manch hilfesuchender Blick mit der Schichtleiterin ausgetauscht werden. Die war von ihrem Arbeitstag auch nicht sonderlich begeistert und liess ihre Kollegin immer gerade genug im Regen stehen, dass sie bei der naechsten Eingabe wieder scheiterte. Um es kurz zu machen: fast eine Stunde spaeter sassen wir endlich im Auto, unser Blutdruck war im roten Bereich und wir schworen uns und der AVIS Schlampe, dass dies unser letzter AVIS Wagen sein wuerde (was der Schlampe natuerlich vollkommen egal sein wird).

Um unsere nette Begruessung vollstaendig zu machen, landeten wir mit unserem Bed und Breakfast in einer absoluten Assi-Bude. Es war muchtig, abgeschabt, ziemlich dreckig und kostete nur 85 Dollar. Die Vermieter wohnten in einer noch viel schlimmeren Bude nebenan. Gott sei dank hat uns die Zeitverschiebung zu Kanada muede genug gemacht, um uns aufzuregen. Wir fluechteten auf eine erste Waikikibesichtigung im Dunkeln und hauten am naechsten Morgen so schnell es ging ab.

Ja, die Uebernachtung konnte also nur noch besser werden. Marzahn-Waikiki war aber nicht so unsere Idealvorstellung von einer Suedseeinsel, und so rettete uns Toms geniale Idee, doch mal die Ostkueste zu inspizieren. Nach etwas Suchen wurden wir dann doch noch versoehnt: wir fanden ein schoenes Privatquartier im Coral House Bed und Breakfast in einem gigantisch grossen Haus direkt um die Ecke vom Strand. Die Besitzer sind ausgewanderte Polen, Ania ist kuenstlerisch sehr begabt und hat das ganze Haus mit ihren Bildern und Plastiken dekoriert.

Samstags hatte sie jedoch noch keinen Platz und so beschlossen wir, uns fuer diese Nacht ins Getuemmel von Waikiki zu stuerzen. Die Hotelsuche gestaltete sich etwas schwierig; Waikiki war an diesem Wochenende fast vollstaendig ausgebucht. Neben der ueblichen Hochsaison fanden eine Regatta und ein Jazzfest statt und ausserdem ein Riesenkongress (Kongresse auf Hawaii sind der letzte Schrei fuer amerikanische Firmen, um es bei der Arbeit schoen zu haben). Zaehneknirschend bezahlten wir 185 Dollar fuer eine Nacht in einem gewoehnlichen Dreisternehotelklotz, welches fest in japanischer Hand war. Nachdem wir noch ein paar geniale Inselecken angesteuert hatten, bei einem ersten Bad auch gleich einen der wildesten Straende erwischten und vom Lifeguard wieder aus dem Wasser gescheucht wurden, brachten wir unser Eintagesauto zurueck und bekamen wenigstens ein wenig Genugtuung, als die Avisschlampe von ihrem Kollegen angemeckert wurde, weil sie unseren Vertrag trotz allem Hinundher total falsch umgestellt hatte. Der Abend in Waikiki wurde dann ueberraschend gemuetlich, es herrschte eine schoene Atmosphaere und unser Mallorcavergleich kam etwas ins Wanken.

Mit dem Bus gings am Sonntag ueber die Berge auf die Ostseite und endlich waren wir im Paradies angekommen. Kailua ist ein cooler Surferort, gar nicht so klein und es geht ganz entspannt zu. Wir schmissen die Schuhe von den Fuessen, cremten uns ordentlich mit Sonnenschutz ein Wir bewegen uns gerade zwischen Lichtschutzfaktor 30 und 50! Und das ist auch besser so! und entfernten uns die naechsten drei Tage praktisch nicht mehr vom Strand weg. Zu unserer grossen Freude gab es in unserem B+B einiges an Equipment Das Breakfast ist uebrigens hier nicht mehr dabei. Uns wuchs das Boogieboard praktisch am Koerper an. So geile Wellen!!! Der Strand war fest in der Hand der Kitesurfer, die ganz wichtig ueberall ihre Strippen und Drachen ausbreiteten und maechtig cool waren. Wir schnorchelten (ging so, maessige Sicht), schwammen (gar nicht so einfach bei den Riesenwellen) und surften (ich war komplett zu doof und Tom fand das Brett nicht so doll, trotz allem: siehe Foto links, mein cooler Surfboy in Aktion!).

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