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Text von Thomas ist gruen

Text von Katrin ist schwarz

Ort [Sydney - Singapore] Datum [27.12.06-30.12.06] Reisetag [234 - 237] Temp. [ca.26]
74. Sidney komplett

Mittwoch. Wir hatten noch so unsere krankeitsbedingten Sorgen, obwohl nicht mehr akut mit Fieber oder aehnlichem geplagt, fuehlten wir doch eine gewisse Flauheit. Zu allem Ueberfluss bekamen wir am Morgen ploetzlich die Zusage fuer einen Mietwagen, mit dem wir urspruenglich geplant die letzten Tage in Richtung Canberra brausen wollten. Da wir aber so schlaff waren und der Vermieter auch bis gestern nicht gezuckt hatte, hatten wir uns fuer die „Wir bleiben in Sidney” Variante entschieden und auch schon unser Hotel weiter gebucht. Jetzt sah es also so aus, als haetten wir ein vollkommen ueberfluessiges Auto an der Backe. Ein sinnloses, teures Hobby, fuer das Wegparken muessten wir weitere 20 AUD pro Tag investieren.

So trabten wir etwas geschwaecht in Richtung Vermietungsstation und trafen auf einen zerknirschten Angestellten, der gar kein Auto fuer uns hatte.Wir taten auch zerknirscht, freuten uns aber innerlich, denn so waren wir eine Sorge los - ein Auto braucht man als Tourist in Sidney nun wirklich nicht. Per pedes streiften wir bis zur Haupteinkaufsstrasse und liessen uns in der Buchhandlung Borders erst einmal fuer eine Leserunde fallen. Katrin hat fuer die Planung der weiteren Tage einen super Sidney-Reisefuehrer entdeckt und kaufte gleich den noch fehlenden Reisefuehrer fuer Suedafrika aus demselben Verlag. Sie berichtete mir ausfuehrlich ueber ihre Entdeckungen in dem Wunderwerk von Stadtfuehrer, dabei mein eigenes Buch zu lesen und noch interessiert zuzuhoeren forderte mich sehr heraus…

Mit Anregungen vollgepumpt machten wir uns auf zum Hyde Park Barracks Museum. Dieses Gebaeude existiert seit den fruehen Tagen der Besiedlung Sidneys und diente zuallererst zum Wegsperren der englischen Strafgefangenen. Es wurde ausfuehrlich ueber deren beschwerliches Leben berichtet und betont, dass man zur damaligen Zeit ganz schnell mal fuer 7, 14 Jahre oder lebenslaenglich in die Verbannung kam - 7 Jahre z. B. fuer das Klauen eines Paars Schuhe. Im Grunde lag der Hauptzweck also in der Dezimierung der Armen im wunderbaren Koenigreich England und dem gleichzeitigen massiven wirtschaftlichen Interesse einiger Grossgrundbesitzer in der neuen Kolonie, denn diesen wurden die Gefangenen gerne als billige Arbeitskraefte zur Verfuegung gestellt. So laesst sich schnell ein Vermoegen machen.

Spaeter dienten die Barracken als Auffanglager fuer neueinwandernde Frauen aus Uebersee, welche hier voellig erschoepft von der Seereise erst einmal ausruhen konnten, bevor sie in verschiedenste Jobs oder Ehen vermittelt wurden. Frauen waren sehr gefragt, denn in den Anfangsjahren gab es einen extremen Maennerueberschuss. Auch verarmte Frauen fanden hier Zuflucht. Deren wichtigste Freizeitbeschaeftigung war das Keramikpfeiferauchen; Archaeologen haben tausende dieser Pfeifen gefunden. Abends goennten wir uns noch einen IMAX-Besuch, der Film ueber Extremsportarten war aber ziemlich langweilig und es war schade ums (viele) Geld fuer die Tickets.

Am Donnerstagmorgen war fakultative Freizeit. Katrin wollte unbedingt ihr Buch fertig lesen, waehrenddessen machte ich mich auf zum Powerhouse Museum in unmittelbarer Naehe unseres Hotel. Das ist ein technisches Museum, das aber auch einen Schwerpunkt auf Industriedesign legt. Die Mischung traf meinen Geschmack, und so trieb ich mich ein paar Stunden herum. Sehr gefallen hat mir der Teil „Australien - deine tollen Erfindungen”. Hier wurden innovative Ingenieurleistungen vorgestellt. Der Bau einer Klaeranlage im Norden Sidneys wurde als der neueste Schrei verkauft - geliefert uebrigens von Siemens. Trotz massiver Wasserknappheit gibt es z. Zt. Gerade eine grosse Diskussion, ob man Brauchwasser wieder aufbereiten soll oder wie bisher hier in Sidney einfach in den Ozean leitet. So wogen die Argumente hin und her, von „Ich trinke doch keine Sche...” bis zu „Klaerwerke in anderen Laendern funktionieren auch”. Es gibt wirklich Bereiche, in denen Australien sich als hinterm Mond outet. Die australischen technischen Highlights regten mich eher zum Schmunzeln an - das passt in eine Vitrine im deutschen Museum in Muenchen... Eine Hightech Industrienation ist Australien mit Sicherheit nicht. Braucht man auch nicht zu sein, wenn man seinen ganzen Reichtum aus der Erde buddelt.

Nach dieser ersten Museumseinlage zogen wir gemeinsam weiter zum naechsten Museum, dem Sidney Stadtmuseum. Wir waren etwas enttaeuscht, hatten wir uns doch endlich geschichtliche Informationen, besonders auch ueber die Aboriginies versprochen, sahen uns aber hauptsaechlich mit einer ausfuehrlichen Ausstellung ueber die Planung und den Bau der Sidney Harbour Bridge konfrontiert. Immerhin erfuhren wir etwas ueber die erste koloniale Besiedlung Australiens. 1788 war nach 250 (!) Tagen Seereise eine Flotte aus 11 Schiffen in Botany Bay gelandet, um dann ein paar Tage spaeter noch ein kleines Stueckchen weiter zum heutigen Sidney Harbour zu segeln. Hier gruendeten 1.500 Menschen, von denen ca. 1.000 Strafgefangene waren, die britische Kolonie Australien. Das Leben mit den Eingeborenen verlief realtiv konfliktfrei, wahrscheinlich, weil binnen kuerzester Zeit fast alle Aboriginies der Region durch eingeschleppte Krankheiten weggerafft wurden und die wenigen Ueberlebenden sich lieber ganz schnell ins Landesinnere zurueckzogen.

Das Thema Aboriginies hat mich sehr interessiert, allerdings ist es in Australien aeusserst schwierig, etwas darueber zu erfahren. Die Englaender sind zum Teil wie die Schweine mit den Aboriginies umgegangen, man hat sie oft gar nicht als Menschen betrachtet, das Abschiessen war bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ganz normal und der unvorstellbare Gipfel war, dass man sie in manchen Gegenden als Hundefutter verwendet hat! So etwas Schlimmes habe ich ja noch nie gehoert, und mir wurde davon ganz schlecht. Das hat man allerdings nicht im Museum erfahren, waere wohl auch zu hart gewesen, ich habe es in einem Buch gelesen. Die Aboriginies sind heute nahezu unsichtbar, sie leben zurueckgezogen in den noerdlichen Gebieten, meistens von Stuetze und sind ziemlich chancenlos. Die Australier haben auch kaum etwas zu diesem Thema zu sagen, wenn man sie fragt. Das Verhaeltnis ist scheinbar schwer zeruettet. Ganz anders als in Neuseeland mit den Maoris, dort ist es wenigstens halbwegs zivilisiert abgelaufen, auch da wurden die Ureinwohner ihres Landes beraubt, aber wenigstens nicht so brutal.

Die erste Besiedlung Australiens durch die Englaender war vor allem stuemperhaft geplant. Man hatte sich beim Absenden der Flotte im wesentlichen auch eines Problems entledigen wollen, denn nach dem Befreiungskrieg in den USA musste ein neuer Ort gefunden werden, wohin man all die Strafgefangenen deportieren konnte. Man merkte allerdings erst beim Bau der neuen Kolonie, dass man eigentlich nicht genug ausgebildete Handwerker an Bord hatte und so mangelte es zwar nicht an Arbeitskraeften, aber an Zimmerleuten, Baeckern etc. Trotzdem schlug man sich durch, und in den naechsten 70 Jahren wurden weitere 160.000 Strafgefangene nach Australien geschickt.

Wenn man mal scherzhaft einen Australier anspricht, dass seine Vorfahren ja Kriminelle waren, wird einem sofort berichtet, dass man frueher fuer die geringsten Vergehen kriminalisiert wurde. Ein wunder Punkt… Dabei koennen sie doch stolz sein, was fuer harte Kerle sie da als Genmasse vorweisen koennen, oder? Es bedarf bestimmt einer gewissen Coolness, in diesem seltsamen Land zu leben.

Am Nachmittag war dann Ausnahmesituation: wir (und zwar inklusive Tom, dem grossen Pflanzenliebhaber!) besuchten den botanischen Garten. Der ist vor allem ein schoener Park inmitten der Grossstadt. Meine Attraktion waren Massen von fliegenden Hunden (Fledermausverwandte), die ueberall in den Baeumen hingen. Die sind mit ihren schwarzen, irgendwie nackig wirkenden Fluegeln ganz schoen eklig. Gut, dass sie gerade Schlafenszeit hatten. Aber wehe, wenn die nachts losfliegen... In der Kakteenabteilung sahen wir die schoensten riesigen Spinnen auf Beute lauern, die waren auch sehr beeindruckend. Am Ende des Botanischen Gartens gelangt man zu einer kleinen Landzunge, von der man eine fantastischen Kombiblick auf Bruecke und Oper hat, hier tummelten sich die Hobbyfotografen, und ueber unsere Koepfe flogen schimpfende Papageien.

Tom wollte noch ein paar Nachtaufnahmen von der Stadt machen, das war mir zum Zuschauen zu langweilig, und so gondelte ich mit ein paar Schlenkern durch die Geschaefte schon mal langsam zurueck. Waehrenddessen macht ich mich erneut auf den Weg zur Landzunge mit dem wunderbaren Blick auf die Oper und die Bruecke. Um mich herum waren dann noch einige andere Hobbyfotografen und man hoerte an dem gelegentlichen Klicken der Blenden, mit welchen langen Belichtungszeiten herumexperimentiert wurde. Fast gegen 23 Uhr kam ich dann endlich wieder ins Hotel, die Fuesse rauchten ganz ordentlich - hoffentlich hat sich der Einsatz auch gelohnt.

Der Freitag begann unerwartet. Ploetzlich zogen dunkle Wolken ueber die Stadt, und es sah nach Regen aus. Das hatten wir ja genau richtig geplant - heute wollten wir naemlich zur beruehmten Bondi (gesprochen seltsamerweise Bondei) Beach, „dem” Stadtstrand von Sidney. Wir machten uns trotzdem auf den Weg, mit Bus und Bahn ist man vom Zentrum aus nicht lange unterwegs. Vor allem aber ist man eins nicht: Alleine! Ganze Voelkerscharen waren zur Bondi Beach unterwegs - mindestens die Haelfte davon Touristen. Die Einheimischen erkennt man daran, dass sie mit ihren Surfboards auch irgendwie noch das letzte Plaetzchen im Bus finden. So sieht das ganze schon ganz lustig aus: ein ganzer Bus voll mit eher minderbekleideten, meist jungen Menschen, die sich durch das Stadtgebiet von Sidney schaukeln lassen. Am Vortag war uebrigens gerade Paris Hilton am Bondi Beach gewesen. Diese ueberfluesige Person, Gott sei Dank mussten wir den Rummel nicht mitmachen.

Zu unserer Freude hatte sich das Wetter inzwischen gebessert, und so stuermten wir im strahlenden Sonnenschein zu unserem eigentlichen Ziel - dem Traumpool am Rande der Bondi Beach. Ein 50 m Sportschwimmbecken, mit Salzwasser und Wahnsinnsblick auf die Bondi Beach. Die Brandung bricht sich direkt am Poolrand und manche richtige Welle schwappt hier hinein. Das ganze sieht sehr spektakulaer aus. Wir waren uns einig - dies ist der bestgelegene Schwimmpool der Welt! Beim Schwimmen hilft einem die tolle Lage dann aber auch nicht, das salzige Wasser verschlucken ist kein Spass und das Wasser im Pool selbst war relativ kappelig. So kaempften wir etwas mehr als ueblich, bis wir unser Sportsoll erfuellt hatten. Aber der Blick, Wahnsinn!

Danach zogen wir direkt zum Strand, der gut belebt war. Boogie Boarder waren hier nicht viele unterwegs, die Wellen passten nicht. Dafuer waren jede Menge Surfer auf ihren Brettern unterwegs, wobei das mit dem Brett cool herumstehen mindestens die halbe Miete ist. Wir stuerzten uns in die tollen Wellen, das Wasser war mit 21 ° ueberraschend kuehl - eigentlich aber kein Wunder, denn wir waren ja nicht mehr am warmen Indischen Ozean. Von den Wellen ordentlich durchgewirbelt nahmen wir Abschied vom australischen Strandleben. Vom Schwimmen ausgelaugt machten wir uns einen ruhigen Nachmittag im Hotel, draussen begann es auch wieder zu regnen, und so mussten wir kein allzu schlechtes Gewissen haben.

Samstag - Das Zeitzonenjumping ueber den Jahreswechsel hinweg begann. Zunaechst mussten wir erstmal zum Flughafen kommen, wir unterhielten uns ganz angeregt mit dem indischen Taxifahrer ueber seine Heimat und den Lauf der Welt. Statt der versprochenen 25 AUD zahlten wir dann auch gleich 35 AUD, dafuer war es aber auch bedeutend bequemer als im vollen Shuttlebus. Schnell wurde noch ein Lifesaver T-Shirt als Andenken geschossen. Mit Mueh und Not konnte ich Katrin davon abhalten, die restlichen 20 AUD, die wir noch hatten, fuer Unsinn wegzuballern. (Dieser mitreisende Buchhalter kann einem aber auch jeden Spass verderben...) Die wuerden wir in Singapore bestimmt tauschen koennen.

Der Jumbojet war tatsaechlich bis auf den letzten Platz gefuellt. Der beruehmte Service der Singapore Airlines versorgte uns auf dem 7-stuendigen Flug mit reichlich Mahlzeiten und Getraenken, ist in Wirklichkeit aber auf dem Niveau „Andere koennen es genauso gut”. Die halbe Distanz der ca. 6.300 km flogen wir nun wieder zurueck ueber den riesigen australischen Kontinent, und waehrend des gesamten Fluges gab es doch des oefteren einiges an Geschaukel, so dass wir in Singapore mit dem typischen Seemannsgang ankamen. Die Zeit verging trotzdem ganz zuegig und wir waren froh, dass wir nicht gleich den ganzen Stiefel nach Deutschland zurueckmussten.

Ich freute mich besonders ueber das geniale Boardentertainmentprogramm. Man konnte aus 80 (!) Filmen auswaehlen (mit eigenem Monitor an der Rueckenlehne des Vordersitzes), ich schaffte es, drei Filme in 7 Stunden zu gucken. Allerdings sehr spezielle Kost: Ein chinesischer, ein koreanischer und ein franzoesischer Film, alle in Originalsprache mit englischen Untertiteln. Dass ich danach besoffen war, ist eigentlich kein Wunder.

Die Einreise nach Singapur war wunderbar problemlos, und nach dem letzten und leider gescheiterten Versuch, uns doch noch auf einen Weiterflug nach Suedafrika erst am 5. Jan zu bugsieren, ging es mit dem Taxi zu unserem Hotel. Der freudig erwartete erste Schritt an die frische Luft war ernuechternd, diese Luft erfrischt auf jeden Fall nicht. 29 ° klingt ja noch harmlos, aber gute 90 Prozent Luftfeuchtigkeit knallen einem den Tropenhammer vor den Kopf. Das war auch kein Wunder, befanden wir uns doch ploetzlich fast geanu auf der Hoehe des Aequators. Im Taxi merkten wir von diesen Temperaturen nichts, die Klimaanlage lief auf vollen Touren, und auch im Hotel bewegt man sich sofort in einer unterkuehlten Umgebung. Unser Eintagesaufenthalt hier wuerde wohl eine erneute Herausforderung fuer unsere Gesundheit werden.

Unser erster Eindruck von Singapur waren: blitzeblank, sehr organisiert und hypermodern. Zudem scheinbar mit dem starken Euro in der Hand sehr preisguenstig. Weder fuer unser gutes Hotel, noch die Taxifahrt oder das abendliche Sushi mussten wir sehr tief in die Taschen greifen. Wir waren positiv angetan, konnten uns dieser Freude aber nicht richtig hingeben, denn nach unserer inneren Normalzeit war es schon nach Mitternacht und wir liessen Singapore by night sich mit sich selber beschaeftigen und krabbelten lieber ins Bett. Morgen war ja auch noch ein Tag, und es wuerde sowieso ein sehr langer werden.

So haben wir uns also ganz unauffaellig aus Australien verabschiedet. Ich will vergessen, auch zu diesem Land wieder meinen Senf abzugeben. Eine Reise wert? Ja, immer und sofort - einen Fehler sollte man jedoch nicht begehen: Einfach- Drauflosfahren, denn man kann sich leicht in der Groesse des Landes verlieren und haette permanent das Gefuehl, es waere einem etwas entgangen. Ich wuerde bei dem begrenzten Zeitrahmen, den man als Normalsterblicher hat, vorschlagen, dass man die Scheibchentaktik anwendet. Man pickt sich irgendeine Region heraus, z. B. Westaustralien oder das subtropische Queensland, oder man widmet sich einem Thema wie australische Metropolen oder Outback, bis man keinen Sand mehr sehen kann. Mit diesem Ansatz zieht man dann los. Man „schafft” Australien auf keinen Fall in 3 Wochen.

Ich selber habe diesmal meinen „jetzt bin ich es zufrieden” Punkt in Australien nicht gefunden, das hat den schoenen Nebeneffekt, dass ich also irgendwann noch mal hierher kommen muss, z. B. um einfach 3 Wochen mit dem Allrad quer durch das Innere des Kontinents zu gurken. Diesmal hat das Land auch unter unserem Hin- und Hergehopse gelitten, das vor allem durch die daemliche Weihnachtszeit mit ihren Touristenmassen und den daraus resultierenden Buchungsproblemen auch noch fremdbestimmt wurde. Dafuer haben wir aber auch ein paar wunderschoene Highlights gehabt, besonders unsere Zeit zusammen mit der Familie, die uns auch ueber das mental nicht einfache Weihnachtsfest geholfen hat. Lasst es mich kurz machen - am liebsten wuerde ich gleich 3 Monate drangehaengt haben, den Weihnachtstrubel ausgesessen und dann in aller Ruhe los …

Ach Australien - schon wieder heisst es Abschied nehmen. Ich habe Australien vom ersten Augenblick an geliebt, am komischsten ist, dass ich gar nicht so genau weiss, weshalb. Wir haben gar nicht so aussergewoehnliche Abenteuer erlebt (OK, mal abgesehen von unserer irrwirtzigen Bootsfahrt), aber ich hatte in Australien permanent das Gefuehl, dass ich Bestandteil eines grosses Abenteuers bin. Irgendwie lauerte fuer mich (gefuehlt) hinter jeder Ecke etwas. Das Beste war, dass es kaum einmal herauskam (nur selten sahen wir irgendwelche Spinnen, Riesenkakerlaken, Eidechsen oder aehnliches), aber ich wusste staendig: sie sind da! Das gleiche gilt fuer Kaenguruhs, Delphine oder andere grosse Spezialitaeten: auch wenn man sie nur selten sieht, sind sie trotzdem da. Ja, und die Menschen! Der Australier an sich ist einfach nur cool, und wir hatten das grosse Vergnuegen, mit Guy ein besonders witziges Spezialexemplar kennenzulernen.

Ich habe es sehr bedauert, dass wir nicht durch die Mitte durchfahren konnten, da haette die richtige Wildnis (und vor allem Einoede) angefangen. Durch die vielen Probleme mit den Leihwagen haben wir letztendlich weniger gesehen als wir vorhatten. Was soll's, das laesst doch Raum fuer spaeter! Und Tom hat ganz recht: Australien „schafft” man eh nie, da kann man wohl 5 Jahre durch die endlose Weite reisen. Auf jeden Fall ist es ein absolut cooles Land, eben absolut einzigartig und allein deshalb so wertvoll. Ich bin gespannt, ob ich die ekelhaft weite Entfernung nach Deutschland noch mal wieder ueberwinden werde, ich wuerde es mir wuenschen! Auf 3 Wochen Australien haette ich allerdings noch immer keine Lust, woher bekomme ich also noch mal (mindestens) 3 Monate???

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