Text von Thomas ist gruen
Text von Katrin ist schwarz
Am Samstag war Wandern angesagt. Tom verschob den steilen Berg auf den naechsten Tag, damit wir erst einmal zusammen losziehen konnten. Uns war eine verheissungsvolle Strecke in einem Tal vorgeschlagen worden, mit einem kleinen Wasserfall als Ziel. Es war eine wirklich schoene Gegend, und die Strecke war nicht besonders anstrengend (oder ich bin inzwischen so fit…). Allerdings wurde gegen Mittag die Hitze immer staerker, und das schlauchte. Unterwegs gab es in einem kleinen Baechlein eine kleine Staustelle, in der man ein „Sitzbad” nehmen konnte, was herrlich erfrischend war. Der Wasserfall am Ziel war etwas mickerig, aber immerhin die letzte Moeglichkeit, noch einmal abzukuehlen.
Auf dem Rueckweg wurde es etwas anstrengender. Es ging rauf und runter, und es war echt heiss. Nach insgesamt 8 km waren wir wieder am Ausgangspunkt. Hier gab es ein kleines Cafe, und wir fuehlten uns fast ein bisschen wie in den Alpen. Am Nachmittag lag ich kurz auf dem Bett und fiel dann fuer 1,5 Stunden in einen Erschoepfungsschlaf. Ich glaube, die Hitze war mein Killerfaktor. Abends wurden die abgearbeiteten Kalorien beim Essen wieder reingestopft. Wir assen in einer kleinen kanadisch suedafrikanischen Backpackerrunde und versuchten, uns mit unseren Abenteuergeschichten gegenseitig zu uebertrumpfen.
Am Sonntag war eigentlich Toms „lonely Hikingabenteuer” geplant, aber leider hatte sich der Berg vollstaendig zugezogen, und es war ueberraschend kalt. Was machen wir nun? Da fiel mir doch wieder ein, dass ich schon ewig zum einem Schwarzengottesdienst wollte, das koennten wir doch noch mal angehen! Wie immer loeste unser Ansinnen eher Verwirrung aus, aber mit Hilfe der schwarzen Angestellten wurde ein Ziel auserkoren. In einem der ziemlichweitverstreuten Doerfer sollte eine Kirche sein.
Wir rumpelten wilde Lehmstrassen auf und ab, fragten uns ausfuehrlich durch und ernteten fast nur leere Blicke. Unglaublich, wie wenig Englisch die Leute hier sprechen, wo es doch die offizielle Landessprache ist! Die einzige Kirche, die wir letztendlich fanden, war geschlossen. Ich konnte es nicht fassen, dass ich schon wieder kein Glueck haben sollte. Wir beschlossen, ins Staedtchen Winterton zu fahren, um dort ein bisschen rumzuschlendern. Dort sprangen uns gleich drei Kirchen ins Auge, allerdings waren alles Weissen- Kirchen. Ein Typ kam auf uns zu, ob er uns helfen koennte. Ich erklaerte unser Anliegen, und er war so nett, bis zu einem Nachbarort vor uns her zu fahren. Das haetten wir alleine nie gefunden!
Juchhu, endlich war ich bei meiner Schwarzenkirche angekommen. OK, sie war nur ein Zelt… Man hiess uns herzlich willkommen und war wohl richtig stolz auf den Besuch aus dem so fernen Deutschland. Gleich der erste Gospelsong erzeugte bei mir Gaensehaut. Ich hatte es gewusst: das sind hier geniale Saenger! Nur 12 Erwachsene waren anwesend, aber es klang wie ein maechtiger Chor. Der Gottesdienst dauerte insgesamt zwei Stunden. Zunaechst gingen nacheinander die Gemeindemitglieder nach vorn und sprachen ausfuehrlich ueber ihre letzte Woche, uebrigens in Zulu. Dazwischen immer wieder Lieder. Der Pastor war so nett, extra fuer uns seine Predigt zweisprachig durchzufuehren.
Die Lieder waren toll, aber die ewigen fremdsprachigen Reden waren etwas ermuedend. Die vielen Kinder hatten sich auch schon mehrheitlich in den Schlaf gefluechtet, aber wir Ehrengaeste blieben natuerlich offiziell interessiert. Zum Ende des Gottesdienstes verabschiedeten wir uns alle per Handschlag, und dann erzaehlte uns der Pastor noch ein bisschen ueber die geplante Zukunft, in der natuerlich vor allem der Bau einer Kirche geplant ist. Wir wurden ganz herzlich verabschiedet und rumpelten durch das extrem einfache Zuludorf zurueck. Was fuer ein Erlebnis!
Wir gondelten noch ein bisschen durch die Gegend und schauten uns eine Weberei und eine Keramikwerkstatt an, beide kuenstlerisch wertvoll und in der Region beruehmt. Abends kochten wir uns mal wieder Spaghetti, leider machten wir den Fehler, etwas hineinzuschnippeln, das wie Wiener Wuerstechen aussah, allerdings eher wie Mehlpampe schmeckte.
Am Montag hatte sich das wolkige, kalte Wetter wieder verzogen, und die Berge zierte kein noch so winziges Woelkchen. Tom war happy, denn nun konnte er seine Bergtour doch noch starten. Ich brachte ihn zum Nationalparktor, wo er sich in ein Hikerbuch eintragen musste, denn der Weg war steil und gefaehrlich, Das ist aber etwas zu doll an der Uhr gedreht - es ist halt eine der gebraeuchlichen Gepflogenheiten beim Bergwanderen. und es wird ueberwacht, ob alle zurueckkommen. Auch andere Frauen brachten ihre Maenner zum Wandern wie Muetter ihre Kinder zur Schule. Ich machte mir dann einen gemuetlichen Tag, hauptsaechlich am Computer, unterbrochen von einem kleinen Ausflug ins Minishoppingcenter in der Naehe. Mit der Frau des Kanadiers, der auch allein losgezogen war, tauschte ich Afrikaerlebnisse aus, sie hatte einen Tag tradionell als Zhosa gelebt, mit Feuerholz- und Wasserholen, allerdings hatte ihr das authentische Essen eine mehrtaegige Magen- Darmverstimmung eingebracht…
Tom wollte anrufen, damit ich ihn abholen koennte, aber als es nach 18 Uhr war, fuhr ich schon mal zum Park. Lange konnte es ja nicht mehr dauern. Er war der letzte auf der Liste, der noch nicht zurueckgekehrt war. Hmm! Inzwischen wurde es zuegig stockfinster. Wo blieb mein Tom? Ich war froh, als ich ihn auf dem Handy erreichte. Er war OK, aber noch mindestens eine Stunde entfernt. Und er hatte keine Taschenlampe. Ich habe mit Elliot, dem (schwarzen) Zulu Parkranger Freundschaft geschlossen, waehrend wir gemeinsam bis 21 Uhr warteten. Er erzaehlte mir sein halbes Leben und ich war froh, nicht alleine warten zu muessen. Noch immer kein Tom in Sicht! Elliots Prepaidtelefon war inzwischen auch schon leer, daher fuhr ich zu einem Rangerhaeuschen im Park, wo ich telefonieren durfte. Sie waren total lieb und boten mir an, bei einem Kaffee auf Tom zu warten. Kaffee war aber nichts fuer mein leicht beunruhigtes Herz, Tom war naemlich noch ganz weit weg, wie sich nun herausstellte!
Ich beschloss, ihm entgegenzulaufen und ihm Licht zu bringen, Elliot kam mit. Leider hatten wir nur eine Taschenlampe, aber es musste gehen. Schlimmer war, dass es supersteil supersteil ist senkrecht und das war es beileibe nicht den Berg hochging. Nach 15 Minuten wurde ich immer langsamer. So wurde das auch nichts. Da Elliot viel schneller war als ich, schlug ich ihm vor, alleine weiterzulaufen, damit er Tom schneller erreicht als mit mir Bremse. Er schaute mich ein wenig unglaeubig an, aber ja, ich hatte beschlossen, mich hier am finsteren Berg alleine hinzuhocken. Das sass ich nun die naechsten 45 Minuten in stockfinsterer Nacht. Es war Neumond, nur die Sterne spendeten ein wenig Licht.
Ich versuchte, nicht zu sehr an die herrlichen Gruselgeschichten zu denken, die mir Elliot waehrend unserer Wartezeit erzaehlt hatte, z.B., dass es immer wieder vorkommt, dass die Tsotsi aus der Gegend Leute killen. Teilweise wegen Geld, aber auch, weil sie aus den Menschenkoepfen irgendeine Medizin machen wuerden. Das kam mir zu abgefahren vor, aber manchmal dachte ich, wie es waere, wenn ploetzlich ein paar lautlos herangeschlichene gefiederte Typen hinterm Busch hervorspringen wuerden. Ich hatte mir extra 200 Rand separat gesteckt, um mich eventuell freikaufen zu koennen… Meine Zigarettenglut habe ich auch abgedeckt, damit ich nicht von weitem zu sehen war. Aber so richtige Schiss hatte ich eigentlich nicht, ich fand es auch ein bisschen spannend und wusste irgendwie, dass uns nichts weiter passieren wird. Ausserdem: wer sollte ueberhaupt wissen, dass hier noch Leute herumirrten?
Die letzten 10 Minuten lang zaehlte ich die Sekunden, dann hoerte ich endlich Toms Stimme und war happy. Doch ploetzlich sprang ein Tier aus dem Busch und mich an! Hab ich mich erschrocken! Tom rief dann aber gleich, dass das sein Begleiter war. Ein Dalmatinermischling hatte ihn tatsaechlich den ganzen Tag begleitet und ihm sogar noch im Dunkeln geholfen, denn er hatte weisses Fell (gut sichtbar) und kannte den Weg, der nur ein schmaler, oft ziemlich zugewachsener Pfad war. Was fuer ein Schutzengel! Nun mussten wir noch das besonders steile letzte Stueck hinabsteigen, das mich schon aufwaerts gekillt hatte. Dabei gab dann unsere einzige Taschenlampe (schon knapp genug fuer drei) den Geist auf! Unsere Rettung: mein Klapphandy. Es spendete ziemlich gut Licht, und ich ging voran und sagte jede Stufe und jeden Stein fuer die beiden hinter mir halb im Dunkeln tappenden an. Nach 20 Minuten Abstieg waren wir endlich am Auto, da war es 22.40 Uhr (der Park schloss offiziell um 19 Uhr...).
Ich umarmte meinen neuen Brother Elliot und fuhr meinen halbtoten Tom ins Backpacker Hotel, wo man auf uns schon wartete, und wir bekamen sogar noch eine Suppe. Was war nun eigentlich geschehen, dass Tom so spaet dran war??? Hier kommt seine Geschichte.
Montag, strahlender Sonnenschein, keine Wolke am Himmel. Nichts wie los, der Berg ruft. Den Rucksack gepackt: ein paar Schoko- und Muesliriegel, Cola und Wasser, die Kamera und ein paar warme Klamotten. Katrin brachte mich zum Ausgangspunkt in den Nationalpark und um 7:30 ging es los. Ich hatte mir vorgenommen den Sterkhorn zu erwandern. Das hiess von 1.480 m bis auf 2.950 m. Die ersten 600 Hoehenmeter gingen sich ganz gemuetlich, auf einem vom Park betreuten Wanderweg, der sich zu einem guten Teil ueber eine Hochebene dahinzieht.
Gleich am Anfang des Weges bekam ich weibliche Begleitung, die sich mir den ganzen Tag an die Fersen heftete. Keine Waldfee, sondern eine Huendin teilte offensichtlich die Wanderlust und schien trotz der langen Strecke selbst am Ende des Tages noch nicht wirklich ermuedet. So ein Energiebuendel habe ich noch nicht erlebt, als mir beim Anstieg schon lange die Pumpe ordentlich pochte, rannte diese Huendin noch eifrig auf und ab und hatte offensichtlich keine konditionellen Probleme.
Der Weg auf den Sterkhorn war eigentlich nicht mehr offiziell unterhalten, aber immer noch gut zu erkennen. Die knapp 900 Hoehenmeter gingen recht stramm (das heisst, auf kuerzest moeglichen Weg) nach oben. Das letzte Stueck erschien im ersten Augenblick etwas diffus, aber dank der Erklaerung unseres Herbergsvaters fand ich den Durchschlupf, durch den man sich nach oben hindurchzwaengen musste. Als Belohnung fuer den vierstuendigen Aufstieg gab es einen Wahnsinnisblick auf die Drakensberge, die tatsaechlich spektakulaer und in dieser Form einzigartig sind. Die Landschaft ist von einem tiefen Gruen gepraegt, man glaubt sich bei diesen Farben fast in Irland, waehrend die schroffen Berge fast an den Grand Canyon erinnern - nur halt eine gute Nummer maechtiger.
Bereits um 13:30 war ich wieder 900 m tiefer und irgendwie war ich noch etwas hummelig. Aus der Entfernung hatte ich einen seltsamen Berg gesehen, der ein echtes Loch nahe dem Gipfels zu haben schien, durch das man den Himmel sehen konnte. Das wollte ich mir noch etwas genauer ansehen und trabte entlang dem Kontourweg, der in etwa auf einer Hoehe blieb, noch ein paar Kilometer weiter. Am Nachmittag hatte ich meinen Ausblick auf den „Lochberg” bekommen, und vor dem Rueckweg wollte ich noch ein kurzes Nickerchen in der Sonne machen. Nun kann ich ja immer und ueberall schlafen, leider war dies jedoch hier eine bloede Idee. Erst zwei Stunden spaeter wachte ich wieder auf, die Uhr war schon auf 17:30 vorgerueckt, und ich hatte noch ein gutes Stueck Rueckweg vor mir.
Sonnenuntergang war hier um etwa 18:30 Uhr, und mit langer Daemmerung ist es nicht weit her. So schnell ich konnte (und so schnell konnte ich nicht mehr), machte ich mich auf den Rueckweg. Auf den letzten 5,5 km war es dann stockfinster geworden. Kein Mondlicht, nur ein bisschen Licht von den Sternen liessen den etwas helleren Weg erahnen. Es fehlten noch fast 600 Hoehenmeter talwaerts. Das war eine bloede Situation. Unterwegs hatte mich Katrin auf dem Handy angerufen, und ich gab eine (beruhigend optimistische) Schaetzung ab. Noch eine Stunde. Das haette am Tage auch gut gereicht, doch jetzt im Dunkeln war jeder Schritt ein Tasten im unklaren. Entsprechend katastrophal war das Tempo. Nach einer Stunde hatte ich gerade den relativ geraden Abschnitt auf der Hochflaeche geschafft, jetzt ging es erst an den eigentlichen Abstieg. Immerhin war mein Begleithund mit weissem Fell immer gut zu erkennen, und inzwischen hielt er sich auch fast immer an den Weg. So hatte ich neben dem GPS eine vage Orientierungshilfe. Die naechste Stunde brachte mich nicht entscheidend weiter, und als Katrin einen Helfer mit Taschenlampe organisierte, sah ich eine halbe Stunde spaeter im wahrsten Sinne des Wortes Licht am Horizont.
Ich begruesste Elliot und zusammen mit einer Taschenlampe, deren Batterien offensichtlich nicht mehr ganz auf der Hoehe waren, tappten wir weiter nach unten. Ich erzaehlte meine Geschichte, sagte ein paarmal, dass mir das ganze total peinlich ist und war ansonsten dankbar fuer die Hilfe. Alleine haette ich hier wahrscheinlich noch drei Stunden gebraucht, zumal Teile des Weges jetzt durch den Wald fuehrten, wo auch der letzte Funke Sternenlicht dem pechschwarzen Nichts wich. Nach 25 min stiessen wir auf Katrin, die tapfer im Dunkeln am Weggrand gewartet hatte, um Elliot, der etwas schneller unterwegs war, alleine weiterziehen zu lassen. Wir fielen uns in die Arme, und ich war ziemlich, gluecklich meine Kleine wieder bei mir zu haben.
Jetzt mussten wir nur noch ein paar hundert Meter schaffen. Allerdings hatten wir jetzt zu dritt nur eine Taschenlampe, die diesen Ausdruck nicht mehr wirklich verdiente. Katrin kam dann auf die Idee, die Beleuchtung des Handys zu benutzen, und tatsaechlich kamen wir damit und mit der Resttaschenlampe mit heiler Haut bis zum Auto. Mann, was war ich froh, ohne Hals- und Beinbruch hier heruntergekommen zu sein! Insgesamt war ich heute gute 34 km gelaufen, und sobald ich wusste, dass der Weg geschafft war, begann ich meine Beine so richtig zu spueren. Schade eigentlich, es haette so eine herrliche Tour sein koennen (und ehrlich gesagt: eigentlich war sie es auch) ohne die Verpenneinlage.
In unserer Herberge wartete dann sogar noch eine Gemuesesuppe auf uns (es war inzwischen 23 Uhr), doch mich zog es zu allererst unter die Dusche. Da wollte ich auch fast nicht mehr weg. Langsam sank der Adrenalinpegel wieder, die Suppe ass ich eher, um unserer Hausherrin nicht vor den Kopf zu stossen, so richtig Hunger hatte ich gar nicht. Mein Koerper hatte wohl schon auf Notprogramm umgeschaltet. Ich erzaehlte meine (peinliche) Geschichte und konnte mich dann in Erwartung eines gewaltigen Muskelkaters endlich ins Bett schmeissen. Heute hatte ich wohl meinen Gluecksengel und einen guten Begleithund dabei, der uebrigens kurz vor dem Wegende so ploetzlich verschwand, wie er aufgetaucht war. Wahrscheinlich hatte er auch die Schnauze voll und vor allem Hunger. Ob er sich morgen wohl den naechsten Touristen suchen wuerde, den er den ganzen Tag begleiten konnte?
Der Dienstag begann, wie der Vortag endete: Schwere Beine ist gar kein Ausdruck. Mich auf der Kloschuessel niederlassen ging ja noch fast, aber dann wieder in die Senkrechte zu kommen - die Stelzenbeine wollten nicht recht, der Muskelkater schlug bereits erbarmungslos zu. Beim Fruehstueck bekam ich die eine oder andere Nettigkeit gesagt, immerhin war ich also schon zum Gespraechsthema geworden, aber alle freuten sich ehrlich, dass ich heil wieder angekommen war. Beim Herumspazieren biss ich auch die Zaehne zusammen, und so sah ich wahrscheinlich fast so aus, als wuerde ich wie ein junger Gott herumhuepfen, obwohl die Beine eigentlich eine andere Geschichte erzaehlten. Ich nutzte die fruehe Stunde und uebertrug noch schnell wenigstens den laengst faelligen Tagebucheintrag ins Internet, wofuer ich in eine benachbarte Hotelanlage fahren musste. Dort konnte ich in aller Ruhe herumstaken, es kannte mich ja keiner.
Nach dem Fruehstueck und einigen herzlichen Verabschiedungen brachen wir auf. Wir hatten noch einige Empfehlungen fuer das Drakensberggebiet und Lesotho bekommen, jedoch wollten wir jetzt wirklich in Richtung Victoria Faelle „durchbrechen”. Auf der Strecke nach Pretoria bewegten wir uns fast permanent auf einer Hochebene, die Landschaft wechselte von karg zu landwirtschaftlich intensiv genutzt. Mit dem Erreichen der Provinz Gauteng, in der Johannesburg und die Suedafrikanische Hauptstadt Pretoria liegt, mussten wir uns ploetzlich auch wieder mit echten Verkehrsmassen herumquaelen. Trotz teilweise fuenfspuriger Autobahnen floss der Verkehr rund um Johannesburg nur zaehflussig. Wir waren im wirtschaftlichen Herz Suedafrikas angekommen.
In Pretoria fanden wir nach kurzer Phase der Orientierungslosigkeit doch recht schnell eine ganz gute Unterkunft, die wir auch dank eines ganz pfiffigen Lieferservices nicht einmal mehr zum Essengehen verlassen mussten. Nach 500 km Fahrstrecke hielt sich unsere Neugier auf die Stadt in bescheidenen Grenzen, und meine weiterhin vorherrschende Beinlaehmung trieb mich auch nicht weiter als von der Badwanne (sehr entspannend) ins Bett. Immerhin habe ich, wenn auch bereits auf einem Auge schlafend, bis 21:30 Uhr durchgehalten.